WordPress Child Theme erstellen


1. Warum sollte ich ein Child Theme erstellen?

Wenn du ein WordPress-Theme verwendest, das du nicht selbst erstellt hast, solltest du immer ein Child Theme erstellen. Warum? Weil es viele Gründe gibt, warum du möglicherweise Änderungen an deinem Theme vornehmen musst, und wenn du diese Änderungen direkt in das Haupttheme einfügst, riskierst du, dass deine Änderungen bei einem zukünftigen Update des Themes überschrieben werden.

Ein Child Theme ist ein Theme, das von einem anderen Theme (dem sogenannten Parent Theme) abgeleitet wird. Das bedeutet, dass das Child Theme alle Funktionen und Designs des Parent Themes übernimmt, aber auch die Möglichkeit bietet, bestimmte Teile des Codes zu ändern oder zu erweitern. So kannst du sicherstellen, dass deine Änderungen bei einem zukünftigen Update des Parent Themes erhalten bleiben.

2. Wie erstelle ich ein Child Theme?

Zunächst musst du dich entscheiden, welches Theme du als Basis für dein Child Theme verwenden möchtest. In diesem Beispiel werden wir das beliebte Twenty Twenty-Two-Theme als Parent Theme verwenden. Sobald du dich für ein Parent Theme entschieden hast, lädst du es herunter und installierst es auf deiner WordPress-Website.

Anschließend musst du ein neues Verzeichnis für dein Child Theme erstellen. Dieses Verzeichnis sollte den Namen deines Child Themes enthalten, damit es leicht zu erkennen ist. In unserem Beispiel wird unser Child Theme „Twenty Twenty-Two Child“ heißen, also wird unser Verzeichnis „twentytwentytwo-child“ heißen. Erstelle dieses Verzeichnis im Ordner „wp-content/themes“ deiner WordPress-Installation.

In diesem neu erstellten Verzeichnis musst du nun eine Datei mit dem Namen „style.css“ erstellen. Diese Datei wird das Hauptstylesheet deines Child Themes enthalten und sollte folgendes CSS enthalten:

/* 
Theme Name: Twenty Twenty-Two Child 
Description: Twenty Twenty-Two Child Theme 
Author: dackl
Author URI: https://dackl.de 
Template: twentytwentytwo 
Version: 1.0.0 
Text Domain: twentytwentytwo-child 
*/

Das obige Stylesheet ist das Minimum, das du in deinem Child Theme angeben musst. Es gibt jedoch einige weitere Headerinformationen, die du angeben kannst, wenn du möchtest.

Nachdem du die style.css erstellt hast, musst du als nächstes die Datei functions.php erstellen. In dieser Datei wird festgelegt, dass zuerst das Stylesheet des Original-Themes (parent-style) geladen wird und erst danach das Stylesheet des Child-Themes (child-theme-css). Dies ist wichtig, damit das Original-Theme nicht überschrieben wird und du immer noch Zugriff auf die ursprünglichen Funktionen hast.

<?php
/**
*  Stylesheet des Child-Themes wird in Abhängigkeit vom Original-Stylesheet geladen.
*/

function child_theme_styles() {
wp_enqueue_style( 'parent-style', get_template_directory_uri() . '/style.css' );
wp_enqueue_style( 'child-theme-css', get_stylesheet_directory_uri() .'/style.css' , array('parent-style'));

}
add_action( 'wp_enqueue_scripts', 'child_theme_styles' );?>

Dein Child Theme ist jetzt fertig und kann im WordPress Backend und Design > Themes ausgewählt werden. Optional kannst du noch einen eigenen Screenshot erstellen und hochladen, welcher in den Theme-Einstellungen angezeigt wird. Dazu einfach eine Datei mit dem Namen screenshot.png (1200x900px) hochladen.

3. Vor- und Nachteile von Child Themes

Bevor wir unser Child Theme erstellen, möchten wir kurz auf die Vor- und Nachteile von Child Themes eingehen.

Vorteile:

  • Änderungen am Design werden nicht bei jedem Theme-Update überschrieben.
  • Gleichzeitig können trotzdem die neuen Funktionen und Verbesserungen des Parent Themes genutzt werden.
  • Das Erstellen eines Child Themes ist relativ einfach und schnell umgesetzt.

Nachteile:

  • Es entsteht eine zusätzliche Datei, die das Verwalten des Codes erschwert. Für Anfänger ist es ratsam, das Parent Theme soweit wie möglich zu nutzen und erst dann ein Child Theme zu erstellen, sobald tiefgreifende Änderungen vorgenommen werden sollen.

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